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Es ist an der Zeit, endlich gegenzusteuern

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Deutschland steht vor einer der größten gesellschaftlichen Herausforderungen der Gegenwart: Einerseits ist Migration angesichts sinkender Geburtenraten, eines wachsenden Fachkräftemangels und des demografischen Wandels unausweichlich. Andererseits stößt die derzeitige Integrationspolitik vielerorts an ihre Grenzen. Was fehlt, ist eine offene, pragmatische Debatte über das »Wie« – frei von ideologischen Reflexen und parteipolitischem Taktieren.

Dass Deutschland auf Zuwanderung angewiesen ist, belegen zahlreiche Studien. Laut dem Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung drohen in den kommenden Jahren mehrere Hunderttausend Stellen in Gesundheitswesen, Bau, Technik und Handwerk unbesetzt zu bleiben – auch wegen der anhaltend niedrigen Geburtenrate von rund 1,5 Kindern pro Frau (BiB 2023).

Ebenso unbestritten ist die völkerrechtliche Verpflichtung, Geflüchteten aus Kriegs- und Krisenregionen temporären Schutz zu gewähren. Doch die humanitäre Aufnahme ist nur eine Seite der Medaille. Eine offene Gesellschaft braucht klare Spielregeln – und die Bereitschaft, diese auch durchzusetzen.

In Teilen der deutschen Integrationspraxis sind in den letzten Jahren jedoch bedenkliche Fehlentwicklungen sichtbar geworden. Kritiker bemängeln, dass ein falsch verstandener Multikulturalismus zu einer Selbstverleugnung westlicher Werte führe. So werde etwa an Universitäten mitunter die These vertreten, der »weiße Westen« sei für nahezu jedes globale Unrecht verantwortlich. Gleichzeitig würden gravierende Missstände in anderen Kulturkreisen, wie etwa Antisemitismus, Frauenfeindlichkeit oder Gewalt gegen Andersgläubige kaum thematisiert.

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