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»Was würden die Opfer nun von uns wollen?«

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16.12.2025

Rabbiner Teichtal, wenige Stunden nach dem Attentat in Sydney haben Sie in Berlin die Chanukkia entzündet. Was waren Ihre Gedanken?
Natürlich war ich noch ganz unter dem Schock dieser Nachrichten. Das hat uns alle schwer getroffen und in tiefen Schmerz gestürzt. Mein Schwiegervater ist ein angesehener Rabbiner in Sydney, wir haben direkt telefoniert. Ich habe mich gefragt: Was würden die Opfer nun von uns wollen? Dass wir uns zurückziehen und alles herunterschrauben? Oder hätten sie sich gewünscht, dass wir jetzt erst recht öffentlich zusammenstehen? Also haben wir gemeinsam die erste Kerze am Brandenburger Tor gezündet. Chanukka steht für mich als Fest für jüdische Stärke, für Offenheit und Toleranz. Das ist die Botschaft, die ich angesichts dieses Angriffs den Berlinern vermitteln wollte: Licht besiegt am Ende immer........

© Juedische Allgemeine