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Wenn deutsche Linke jüdische Selbstbestimmung ablehnen

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Der Ausspruch »Nie wieder« ist mit den Lehren aus der nationalsozialistischen Judenvernichtung verbunden. Die Jugendorganisation der Linkspartei hat nun einen Antrag mit dem Titel »Nie wieder zu einem Völkermord schweigen« beschlossen. Darin wird fälschlicherweise nicht nur von der »Vernichtung des palästinensischen Volkes« durch Israel gesprochen, sondern auch vom »kolonialen und rassistischen Charakter des israelischen Staatsprojekts« – »von seinen Anfängen bis heute«.

Die Gründung des Judenstaats, nicht zuletzt eine Konsequenz aus den Verbrechen der Deutschen, halten nicht wenige deutsche Linke also selbst für ein Verbrechen. Sie brandmarken die jüdische Emanzipationsbewegung, den Zionismus, als rassistisch. Nach Auschwitz hätte jeder Zweifel am jüdischen Selbstbestimmungsrecht eigentlich verstummen müssen – doch er hallt ausgerechnet auch in den Reihen derer nach, die sich als antifaschistisch verstehen.

Die Entstehung des Zionismus war eine Antwort auf Entrechtung und antisemitische Pogrome. Die Schoa bestätigte die zionistische Grundthese: dass Juden ohne eigenen Staat nicht sicher sein würden. Wer heute den jüdischen Staat als »rassistisch« oder........

© Juedische Allgemeine