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Im Herzen ist sie immer ein «Münchner Kindl» geblieben

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Charlotte Knobloch überlebte als Kind die Verfolgung durch die Nationalsozialisten, blieb trotz Auswanderungsplänen nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland, bekleidete die höchsten jüdischen Ämter des Landes und verwirklichte ihr »Herzensanliegen«, das Jüdische Zentrum im Herzen Münchens. Seit inzwischen 40 Jahren ist Knobloch nun schon Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) München und Oberbayern und hat damit eine Ära geprägt. Auch mit 92 Jahren kämpft sie unermüdlich gegen Antisemitismus und für ein Judentum in der Mitte der Gesellschaft.

Mit einem großen Festakt an diesem Dienstag in der Münchner Hauptsynagoge »Ohel Jakob« will die Kultusgemeinde ihre Wiedergründung vor 80 Jahren feiern - und zugleich 40 Jahre Präsidentschaft von Charlotte Knobloch würdigen. Die Kultusgemeinde war am 15. Juli 1945 - also nur zwei Monate nach dem Ende des Nationalsozialismus und des Holocaust - wiedergegründet worden.

Maßgeblich daran beteiligt war auch Charlotte Knoblochs Vater, der jüdische Münchner Rechtsanwalt Fritz Neuland (1889-1969). Neuland wurde 1945 zum Vizepräsidenten gewählt, von 1951 bis 1969 war er mit Unterbrechungen Präsident. Seit 1985 hat seine Tochter das Amt der IKG-Präsidentin inne. Dass Fritz Neuland und vor allem Charlotte Knobloch einmal das deutsche und Münchner Judentum derart prägen würden, war nicht........

© Juedische Allgemeine