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»La Doctora« liefert

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Ihr Gesicht ist oval, der Mund wirkt ebenso entschlossen wie der Blick. Kein Wunder also, dass Claudia Sheinbaum der Ruf vorauseilt, eine Person zu sein, die weiß, was sie will. Ihr Umfeld sagt, sie verfolge stets »eine Strategie des kühlen Kop­fes«. Den braucht sie auch, wenn sie als Präsidentin Mexikos nicht nur politisch, sondern auch ganz persönlich überleben will. Dieser Tage ist Sheinbaum ein Jahr im Amt, und es gibt gute Gründe, dies zu feiern – schließlich sind 78 Prozent der Bevölkerung mit ihrer Arbeit zufrieden. Dabei ist es bereits eine enorme Leistung, es überhaupt als Frau an die Spitze der Regierung eines lateinamerikanischen Staates zu schaffen, in dem seit jeher eher der Machismo den Ton angibt.

Aber es gibt noch etwas, und das wird bereits durch ihren Namen deutlich: Claudia Sheinbaum hat jüdische Wurzeln. Die aschkenasischen Vorfahren ihres Vaters stammen aus Litauen, die Eltern ihrer Mutter waren bulgarische Sefarden. Sie selbst wurde 1962 in Mexiko-Stadt geboren und wuchs in einem akademisch geprägten Haushalt auf – der Vater arbeitete als Ingenieur, die Mutter war Professorin für Biologie.

Das........

© Juedische Allgemeine