»Betroffene sollen wissen: Wir sind da«
Frau Kuklinski, Sie sind Beraterin mit Schwerpunkt Antidiskriminierungsarbeit bei SABRA. Wie sieht Ihr Alltag aus?
Ich berate Personen, die von Antisemitismus und oder Rassismus betroffen sind. Wir arbeiten in einem kleinen Beratungsteam mit zwei anderen Kolleginnen und Kollegen. SABRA selbst ist größer: Wir haben mehrere Projekte und machen Workshops und Fortbildungen für Gruppen, Lehrkräfte und verschiedene Institutionen.
Haben Sie dabei ein besonderes Aufgabengebiet?
Wir arbeiten häufig mit Schulen zusammen; unsere Fortbildungsformate richten sich an Lehrkräfte, Schulleitungen und im Bildungsbereich Tätige – also an Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, nicht an Schülerinnen und Schüler. Auch haben wir in unserem Team drei abgeordnete Lehrkräfte.
Sollte bei der Ausbildung von Lehrkräften bereits im Studium mehr in Richtung Antisemitismus-Prävention getan werden?
Die Frage ist sehr klar zu beantworten: Ja. Das Thema Antisemitismus spielt in der Ausbildung so gut wie gar keine Rolle. Auch wird jüdisches Leben höchstens im Religionsunterricht besprochen. Natürlich kommen Jüdinnen und Juden im Geschichtsunterricht vor, aber genau das ist das Problem: fast nur im Geschichtsunterricht. Jüdisches Leben in Deutschland nach 1945 wird eigentlich gar nicht besprochen. Man muss sich die Frage stellen, was das für jüdische Menschen heute bedeutet: Was heißt es, wenn das Judentum ausschließlich auf seine religiöse Komponente beschränkt und der ganze kulturelle Teil des Judentums außen vor gelassen wird? Ich befürchte, dass es auf fehlende Sensibilität und fehlendes Wissen hinausläuft. Und genau das kann ein Faktor dafür sein, dass sich Antisemitismus verstärkt.
Wie........© Juedische Allgemeine





















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