Als Alice Weidel auf der Terrasse mit Blick auf die Spree in Berlin interviewt wurde, begannen die Handys des Corner Chors zu piepen: Ihr Protestlied „Scheiß AfD Jodler“ dröhnte aus einer 100.000-Watt-Anlage am anderen Ufer. „Wir waren sehr überrascht und überglücklich, als wir hörten, dass unser Lied so eine öffentliche Aufmerksamkeit erhielt“, sagte ein Chormitglied.

Der Chor wusste nichts von den sorgfältig ausgearbeiteten Plänen des Zentrums für politische Schönheit (ZPS) – einer Vereinigung von Aktionskünstlern unter der Leitung des Philosophen Philipp Ruch –, ihren Song zu nutzen, um das ARD-Sommerinterview zu stören. Und der Jodler hat tatsächlich für Unruhe gesorgt.

Der lieblich klingende steirische Weihnachtsjodel aus dem 19. Jahrhundert, den Corner Chor als dreistimmigen Protestsong gegen die extreme Rechte umgeschrieben hatte, übertönte einen Großteil des einstündigen Gesprächs, sodass Weidel sich zu dem Interviewer Markus Preiß beugte und ihm sagte: „Ich habe Probleme, Sie bei diesem Lärm zu verstehen.“

Corner Chor aus der süddeutschen Stadt Augsburg hat sich still und leise........

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