Wo wurde die AfD in NRW stark? Über den Fluch von Gelsenkirchen und Hagen
Und wie stark wurde die AfD? War dies eine Frage, die in den vergangenen Jahren vor allem die Diskussion nach Wahlen in ostdeutschen Bundesländern prägte, wird mit dieser Brille jetzt auch auf Nordrhein-Westfalen geschaut. Mit 14,5 Prozent liegt die AfD bei den Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen zwar insgesamt unter ihrem bundesweiten Durchschnitt, doch hat sie gegenüber den letzten Wahlen um zehn Prozent zugelegt und ihr Ergebnis damit verdreifacht.
Vor allem in drei Gemeinden räumte die rechtsextreme Partei ab: Gelsenkirchen, Hagen oder kaum bekannte Orte wie Waldbröl könnten die neu auserkorenen Problemkinder werden, auf die sich die bundesweite Aufmerksamkeit in den kommenden Tagen richten wird. Schließlich wurde die AfD in Gelsenkirchen bei der Bundestagswahl erstmals stärkste Kraft.
Das konnte die SPD diesmal verhindern, gerade so. In Gelsenkirchen sorgten einst Stahl- und Kohleindustrie für Wohlstand, mittlerweile ist die Arbeitslosenquote dort die bundesweit höchste, dazu kommen Wohnraummangel und Leerstand. 29,9 Prozent der Stimmen holte die AfD hier und wurde so knapp zweitstärkste Kraft hinter der SPD, die 30,4 Prozent erhielt. Der AfD-Oberbürgermeisterkandidat Norbert Emmerich, 72 Jahre alt und ehemaliger Grenzschützer, wird voraussichtlich gegen die SPD-Kandidatin in der Stichwahl antreten und chancenlos bleiben.
Auch in Duisburg wird es zu einer Stichwahl zwischen AfD-Kandidat Carsten Groß (19,7 Prozent) und Amtsinhaber Sören Link (SPD, 46 Prozent) kommen. Hier wird die AfD zweitstärkste Partei im........
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