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Eine Behinderung, die keiner sieht

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14.07.2025

„Ich wusste seit ich klein war, dass ich eine Behinderung habe. Ich wusste nur nicht, welche“, erinnert sich Janina Falk. Von Autismus bis Lernschwäche gab es viele Diagnosen, die der 22-Jährigen zugeschrieben wurden. Erst durch Zufall sind sie und ihre Pflegemutter Heidi auf die Idee gekommen, dass es FASD sein könnte. Ihre Diagnose war für Janina eine Erleichterung: „Ich war froh über die Diagnose FASD und darüber, dass ich eine Behinderung habe. Früher hat es immer geheißen, dass ich geistig eingeschränkt bin.“

Der Sammelbegriff der Fetalen Alkoholspektrumstörungen fasst verschiedene körperliche, kognitive und verhaltensbezogene Behinderungen zusammen, die entstehen, wenn ein ungeborenes Kind in der Schwangerschaft Alkohol ausgesetzt ist. Es gibt keine sichere Menge an Alkohol während der Schwangerschaft: Schon geringe Mengen können die embryonale und fetale Entwicklung beeinträchtigen.

Die Folgen der pränatalen Alkoholexposition sind nicht heilbar, mittels der gezielten Therapie von Symptomen und einer frühzeitigen Erkennung können jedoch positive Entwicklungen und ein gesundes Leben gelingen. Wie diese Behandlung aussieht, orientiert sich an den individuellen Bedürfnissen der Personen – wichtig ist dabei aber immer ein unterstützendes Umfeld. Dadurch, dass Betroffene oftmals Schwierigkeiten im Alltag haben, können zum Beispiel Angebote wie betreutes Wohnen oder persönliche Assistenz eine große Hilfestellung bieten. Auch Therapieformen wie Ergotherapie........

© Wiener Zeitung