„Wie eine Schlinge, die sich um den eigenen Hals legt“
Quer durchs Land, 3.500 Kilometer weit. Von Oakland bis in die Upper Peninsula von Michigan. Von der Westküste der USA in eine politisch eher konservative und wirtschaftlich abgehängte Region des Landes. Es ist eine beeindruckende, sehenswerte, bewegende und einfach nicht endende Fahrt, die ich derzeit mit dem Auto quer durch die USA unternehme. Oder, wie es eine Freundin von mir beschrieb: „die Weite Amerikas, wenn es sich zur Zeit zum Platzen eng anfühlt.“
Drei Jahre wollte ich bleiben, und nun lebe ich schon seit 29 Jahren in den USA. Ein Land, das für mich damals (Zu-)Flucht war, zu einer Art zweiten Heimat wurde, das mir viele berufliche Möglichkeiten geboten hat, die ich in Deutschland nie gehabt hätte. Nach dem Journalistenvisum folgte die „Green Card“, dann die US-Staatsbürgerschaft.
Ich fand als Journalist meine Nische, berichtete von Anfang viel über Themen, die mich selbst interessierten, die mich bewegten. Das nahegelegene Silicon Valley ließ mich unberührt, auch wenn dort gegen Ende der 90er Jahre die Welt, wie wir sie kannten, revolutioniert wurde.
Schon kurz nach meiner Ankunft in der Bay Area begann ich nebenbei auf einem lokalen Sender eine Sendung über Musik aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, konnte in den Folgejahren weitere Stationen in den USA und Kanada für dieses Programm gewinnen. Schließlich wurde ich ein paar Jahre später sogar für meine kulturelle Arbeit mit „Radio Goethe“ mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt. All das verdanke ich durchaus diesem Land, den USA. „Mach einfach“, hieß es immer wieder, egal ob es Themen aus Politik, Geschichte oder Kultur waren. In diesen Vereinigten Staaten gab es immer wieder Neues zu entdecken. Ich sah es immer als große Bereicherung an, mich mit Leuten zu treffen, die ich so nie kennengelernt hätte, die mich an Orte führten, die ich nie gesehen hätte. Irgendwann war ich dann als Hiergebliebener in der Situation, zu versuchen, die USA zu verstehen und zu erklären. Kurzgefasst: Wie tickt Amerika?
Die USA sind kein einfaches Land. Das waren sie noch nie. Mehr als die Hälfte meines Lebens lebe ich nun schon hier, aber angekommen bin ich dennoch nie. Irgendwie hänge ich zwischen den Kulturen und den Sprachen. Das muss kein Nachteil sein, für mich ist es immer noch die Neugier des „Zugereisten“, die mich antreibt. Es ist ein faszinierendes Land: Allein diese Reise in die nördlichste Ecke von Michigan hat mir das wieder vor Augen geführt. Diese Weite unterwegs, die wunderbare und einzigartige Landschaft, immer geradeaus – auch das steht symbolisch für die USA. Es ist aber auch ein Land geworden, das auf mich immer verstörender wirkt, und in dem ich mich nicht........





















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