Politik Backstage: Neustart mit alten Hürden
Karoline Edtstadler, designierte Salzburger Landeshauptfrau, hatte Glück im Unglück. Nach dem Amoklauf am Dienstag nach Pfingsten in Graz stellten umgehend auch alle Parteien ihren Betrieb auf Halbmast. Sämtliche Feste, aber auch alle anderen geplanten größeren Veranstaltungen wurden abgesagt. So auch der Parteitag zur Hofübergabe in der ÖVP Salzburg.
Doch diesen Samstag ist es nun endgültig so weit. Mit Edtstadler steigt eine vielseitige Politikerin in die Liga der in der ÖVP nach wie vor tonangebenden Landeshauptleute ein. Von ihr wird nicht nur deshalb auch weiter bundespolitisch zu hören sein. „Wenn es in Salzburg gut läuft, dann spricht alles dafür, dass der Sessel der Landeshauptfrau für Karo nicht ihre Endstation in der Spitzenpolitik ist“, sagt ein langjähriger Kenner. Edtstadler wurde im März 44 Jahre alt und steigt damit sehr jung in die Riege der Länderfürst:innen ein.
Ihren Lieblingsjob, EU-Kommissarin, hatte ihr Karl Nehammer im Herbst des Vorjahrs vermasselt. Mit der harschen Begründung „Solange ich Kanzler bin, wirst du nicht Kommissarin.“ Nehammer hatte die selbstbewusste Ministerin zum einen als permanente Konkurrentin gesehen. Zum anderen hatte er ihr nicht verziehen, dass sie sich seinem Wunsch verweigert hatte, bei der EU-Wahl im Juni 2024 die ÖVP-Spitzenkandidatin zu geben. Das Angebot von Wilfried Haslauer in den Weihnachtsferientagen, seine Nachfolge zu übernehmen, kam überraschend und last minute. Edt stadler hatte schon alle Weichen gestellt, neben ihrem Nationalratsmandat eine Anwaltskanzlei in Salzburg aufzubauen.
Mit Haslauer geht freilich einer, von dem, geht es nach dem Wunsch von Christian Stocker, auch weiterhin noch viel zu hören sein wird. Die beiden gelernten Rechtsanwälte haben nicht nur die gleiche Wellenlänge. Der spätberufene 65-jährige Kanzler hält auch politisch große Stücke auf den 69-jährigen langjährigen ÖVP-Spitzenmann.
Haslauer, sagen Kenner des Innenlebens der ÖVP, hatte sich in seinen gut zwei Jahrzehnten in der Salzburger Landespolitik bald auch als Grandseigneur der Westachse der schwarzen-türkisen Länderchefs etabliert.
Als es nach dem blitzartigen Rückzug von Karl........
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