menu_open Columnists
We use cookies to provide some features and experiences in QOSHE

More information  .  Close

„Politik Backstage“: König Ludwig auf Brautschau

9 1
19.04.2025

Im meist hoch aufgeladenen Kraftfeld der österreichischen Innenpolitik, jener überschaubaren Innenstadt-Gegend zwischen Parlament, Parteizentralen, Kanzleramt und Wiener Rathaus, ist in der Karwoche zwar nicht allerorten vorösterliche Beschaulichkeit ausgebrochen. Der Energielevel wurde bis Ende der Woche in den Ministerbüros und Vorzimmern der Spitzenpolitiker tagtäglich jedoch ein wenig mehr heruntergefahren.

Für anschwellendes Getuschel sorgt derzeit allein ein Thema: Der Urnengang, der am Sonntag nach Ostern über die Bühne geht. Im Mittelpunkt der zunehmenden Neugierde steht freilich nicht das zu erwartende Stimmenergebnis. Der Wahlabend in Wien dürfte, wenn nicht alle Meinungsforscher kollektiv haushoch daneben liegen, so spannend verlaufen wie der Wiener Wahlkampf: ohne Überraschungen, routiniert und erwartbar.

Die SPÖ wird, sagen die Demoskopen, mit etwa 40 Prozent der Stimmen in etwa so abschneiden wie 2020. Die FPÖ wird auf rund die Hälfte der roten Stimmen kommen. Das entspräche in Anbetracht des Absturzes im Gefolge des Ibiza-Videos im Jahr 2020 auf desaströse sieben Prozent zwar beinahe einer Verdreifachung der blauen Stimmen. Mit den erwarteten 20 Prozent käme die FPÖ aber nach wie vor um gut zehn Prozentpunkte unter jenem Spitzenwert von 30 Prozent zu liegen, den die Blauen 2015 noch unter dem heute tief gefallenen FPÖ-Hero Heinz Christian Strache einfuhren. Strache kämpft diesmal auf verlorenem Posten mit einer eigenen Liste um einen Sessel im Gemeinderat. Er wird 2025 nicht einmal die Fünf-Prozent-Hürde schaffen. Türkis-Schwarz, Pink und Grün werden am Wien-Wahlsonntag – je nach Umfrage – knapp unter oder knapp über........

© trend.