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Weil irrt sich im Wahllokal ++ Messer-Zwischenfall in NRW

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Berlin. Die Wahllokale haben geschlossen, die Bundestagswahl 2025 ist gelaufen. Ein Wahlverlierer zieht nun persönliche Konsequenzen an. News im Blog.

Die Bundestagswahl 2025 ist gelaufen. 59,2 Millionen Menschen waren in Deutschland an die Urnen gerufen. In ersten Prognosen ist die Union um ihren Kanzlerkandidaten Friedrich Merz auf dem ersten Platz gelandet. Zweitstärkste Kraft ist die AfD. Lange Gesichter dagegen bei der ehemaligen Kanzlerpartei. Die SPD fährt mit um die 16 Prozent voraussichtlich ein historisch schlechtes Ergebnis ein. Jubel dagegen bei der Linken: Die Partei wird mit einer starken Fraktion ins Parlament einziehen. Die News zur Bundestagswahl hier im Blog.

22.46 Uhr: FDP-Chef Christian Lindner zieht endgültig Konsequenzen „Nun scheide ich aus der aktiven Politik aus“, gab er in einer Erklärung bekannt. „Mit nur einem Gefühl: Dankbarkeit für fast 25 intensive, herausfordernde Jahre voller Gestaltung und Debatte“, schreibt der FDP-Politiker auf der Plattform X.

22 Uhr: Die Grünen haben bei der Bundestagswahl ihr bislang einziges bayerisches Direktmandat verloren. Spitzenkandidatin Jamila Schäfer kam im Wahlkreis München-Süd laut vorläufigem Ergebnis des Landeswahlleiters auf 29,8 Prozent der Stimmen, Claudia Küng von der CSU auf 30,4 Prozent.

21.44 Uhr: Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat das Abschneiden seiner ehemaligen Partei als bitter bezeichnet. Das, was die FDP rund um das Ampel-Aus im Bund gemacht hätte, habe sich nicht ausgezahlt, sagte der parteilose Politiker dem SWR. Wissing war nach dem Auseinanderbrechen der Dreierkoalition im Bund Teil der Regierung geblieben und aus der FDP ausgetreten. „Das Wahlergebnis ist keine Überraschung“, sagte Wissing dem Sender. Der polarisierte Wahlkampf der vergangenen Wochen mache nun eine Regierungsbildung schwerer. Von vielen sei bekannt, was sie ausschlössen. Die Frage, wie eine Regierung gebildet werden könne, sei dagegen offen. „Jetzt müssen viele über ihren Schatten springen.“ Klar sei, auch eine neue Bundesregierung sei auf Kompromisse angewiesen.

21.41 Uhr: Der Freie-Wähler-Bundesvorsitzende Hubert Aiwanger hat die Niederlage seiner Partei im Kampf um drei Direktmandate und den damit erhofften Bundestagseinzug eingeräumt. „Natürlich wären wir gerne dabei gewesen. Natürlich hätten wir gerne die drei plus X Direktmandate geholt“, sagte Aiwanger am Abend bei der Wahlparty der Freien Wähler in München.

21.40 Uhr: Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt (SPD) hat seine Niederlage im Kampf um das Bundestags-Direktmandat in Hamburg eingestanden. „Wir haben es in Eimsbüttel nicht geschafft“, schrieb er bei X nach Auszählung von über 95 Prozent der Stimmbezirke in dem Hamburger Wahlkreis. Zwar habe die SPD in Eimsbüttel weniger verloren als im Schnitt in der gesamten Hansestadt. „Gereicht hat es trotzdem nicht.“ 

21.26 Uhr: Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz hält die Einmischung der USA in den deutschen Wahlkampf für genauso schwerwiegend wie das Vorgehen Russlands. „Also die Interventionen aus Washington, die waren nicht weniger dramatisch und drastisch und letztendlich unverschämt wie die Interventionen, die wir von Moskau gesehen haben“, sagte der CDU-Chef in der Berliner Runde von ARD und ZDF. Spätestens seit den Äußerungen von US-Präsident Donald Trump in der letzten Woche sei klar, „dass den Amerikanern, jedenfalls diesem Teil der Amerikaner dieser Regierung, das Schicksal Europas weitgehend gleichgültig ist“, so Merz. Er bezeichnete insbesondere die Wortmeldungen von Tech-Milliardär Elon Musk, der wiederholt offen Partei für die AfD ergriffen hatte, als einmaligen Vorgang. 

21.19 Uhr: Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz will bis Ostern eine neue Bundesregierung bilden. Das kündigte er am Abend in der „Berliner Runde“ von ARD und ZDF an. „Wir haben jetzt noch knapp acht Wochen bis Ostern, und ich finde, das sollte eine Zeit sein, die ausreicht, maximal ausreicht, um eine Regierung in Deutschland zu bilden.“

21.18 Uhr: Auch im Ausland wurde die Bundestagswahl in Deutschland aufmerksam verfolgt: Aus der Ukraine meldete sich Vitali Klitschko – und gratulierte dem Wahlgewinner Friedrich Merz: „Ich freue mich auf die weitere Partnerschaft und eine starke, wirksame Unterstützung für die Ukraine“, schreibt Kiews Bürgermeister auf X und postet ein Bild, auf dem er, sein Bruder Wladimir und Merz abgebildet sind.

20.58 Uhr: AfD-Chefin Alice Weidel prognostiziert, dass es „sehr schnell neue Wahlen geben“ werde. Sie begründet diese Aussage, dass Friedrich Merz eine „sehr instabile Bundesregierung“ bilden werde. „Das ganze Ding wird krachend scheitern“, so Weidel, und zwar mit einer „schwarzen Ampel.“ Merz reagiert auf die Vorwürfe: Die AfD bestehe nur, weil es ungelöste Probleme in Deutschland gebe. „Sie freut sich über die Eskalation der Probleme - das ist das Erfolgsgeheimnis der Polizei“. Merz Ansage: Er löse die Probleme Deutschland – und mache die AfD unnötig.

20.45 Uhr: Die SPD werde trotz einer bitteren Wahlniederlage konstruktiv bleiben, sagt Scholz – stellt aber klar: „Ich werde, wenn es Gespräche geben wird – zum Beispiel zwischen der SPD und der Union – nicht der Verhandlungsführer der SPD sein.“ Er werde nicht Teil einer unionsgeführten Bundesregierung sein.

20.36 Uhr: „Ich bin Realist“, sagt FDP-Chef Christian Lindner. Es sei möglich, dass sich die Partei am Montag personell neu aufstellen müsse. „Wenn die FDP aus dem Bundestag ausscheidet, ist das völlig klar, dass ich dann auch aus der Politik ausscheide.“

20.25 Uhr: Angesprochen auf die Grünen, mit denen CSU-Chef Markus Söder vorab eine Koalition vehement ausgeschlossen hatte, weicht er aus. Er verweist auf schwankende Hochrechnungen, nach denen unter anderem auch eine Koalition mit der SPD möglich sei. Alternativ kommt wohl nur eine Kenia-Koalition mit Beteiligung der Grünen infrage. Söder glaube allerdings nicht, dass mit den Grünen ein Richtungswechsel möglich sei. „Eine Koalition mit den Grünen ist ein echtes No-Go – wenn es irgendwie geht“, so der CSU-Chef. „Ich will dem Kanzlerkandidaten jetzt natürlich nicht irgendwie was vorgeben“, so der CSU-Chef, der in diesem Moment auf Merz zeigt. Eine ultimative Absage bleibt aus.

20.21 Uhr: Die Kanzlerkandidatin der AfD, Alice Weidel, gibt sich staatstragend: Die Hand ihrer Partei „ist ausgestreckt“, sagte sie mit Blick auf die Zusammenarbeit mit der Unions-Fraktion. Merz hatte in seiner Vorrede erneut eine Koalition mit der AfD ausgeschlossen. „Sie wollen das Gegenteil von dem, was sie wollen“, so Merz gegenüber der AfD-Vorsitzenden.

20.15 Uhr: Die „Berliner Runde“ beginnt – mit fast allen Spitzenkandidaten der größeren Parteien. Sarah Wagenknecht ist allerdings nicht vertreten. Siel lässt sich von der Co-Vorsitzenden des BSW, Amira Mohamed Ali, vertreten.

19.57 Uhr: Nach dem Sieg bei der Bundestagswahl will CSU-Chef Markus Söder Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz als alten und neuen Chef der Unionsfraktion im Bundestag vorschlagen. Er werde dies den Abgeordneten von CDU und CSU in der Sitzung am Dienstag vorschlagen, „sozusagen als Vorbereitung für die Kanzlerkandidatur“, sagte der bayerische Ministerpräsident im Bayerischen Rundfunk. 

19.33 Uhr: Laut Christian Lindner, der zu diesem Zeitpunkt noch um den Wiedereinzug in den Bundestag bangen muss, zahlt die FDP einen hohen Preis dafür, dass „die Feien Demokraten unserem Land einen neuen Anfang ermöglichen wollten.“ Die Partei sei mit dem Bruch der Ampel-Koalition „ins volle politische Risiko“ gegangen. Für das Land sei die Entscheidung richtig gewesen. Lindner bedankt sich bei seinen Unterstützern.

19.30 Uhr: Eine Regierungskoalition unter Beteiligung der Grünen wäre aus Sicht der Union sehr schwierig. Der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Abgeordneten im Bundestag, Thorsten Frei, sagte nach der Veröffentlichung von Hochrechnungen, die die Union bei um die 29 Prozent sahen, klar sei, dass es einen klaren Regierungsauftrag für den Unions-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz (CDU) gebe. Darüber hinaus sei festzustellen, „es sieht kompliziert aus, und es deutet darauf hin, dass die Fragmentierung, die wir in der Gesellschaft sehen, sich im Parlament fortsetzt“. Sollten die Zahlen so bleiben, „dann wäre das jedenfalls ein klarer Auftrag an alle beteiligten Parteien, das Wohl des Landes über ihre eigenen Interessen zu stellen“. Denn die aktuellen außen- und innenpolitischen Herausforderungen seien gewaltig.

Nach den Grünen gefragt, sagte der CDU-Politiker: „Am Ende des Tages muss man immer schauen, unter welchen Voraussetzung man eine stabile Regierung hinbekommt.“ Den von der Union angestrebten Politikwechsel zu erreichen, etwa in der Wirtschafts-, Energie- und Migrationspolitik wäre mit den Grünen „sicherlich kaum zu schaffen“. Die FDP, deren Einzug in den Bundestag noch unsicher sei, wäre für die Union „immer ein Koalitionspartner“.

19.20 Uhr: Robert Habeck räumt ein, dass das Ergebnis der Bundestagswahl hinter den Erwartungen der Grünen bleiben dürfte - und sieht den Grund dafür auch bei Friedrich Merz. „Das war exakt der Wahlkampf, von dem ich geträumt habe“, sagte Habeck, als er gemeinsam mit Partei- und Fraktionsführung beim Wahlabend seiner Partei auf die Bühne trat. Bis Mitte vergangenen Monats seien die Grünen in den Umfragen auf einem guten Weg gewesen. Doch dann habe die Union im Bundestag mit der AfD gestimmt. „Und danach haben sehr viele Leute gesagt: „So nicht, nicht Friedrich Merz und nicht regieren mit der Union.““ Die Grünen hatten dies nicht ausgeschlossen.

Für die Grünen sei es – anders als für die Linken – keine Option gewesen, zu sagen, man werde mit Merz keine Gespräche führen. „Da kann ich zu stehen, weil ich nicht sehe, dass wir da einen Fehler gemacht haben“, sagte Habeck in der ARD. Merz müsse nun jedoch das Land zusammenführen. Reden wie zum Schluss des Wahlkampfes, als Merz von linken und grünen „Spinnern“ sprach, „verbieten sich für einen künftigen Bundeskanzler“, sagte Habeck.

19.10 Uhr: CSU-Parteichef Markus Söder hat Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) zum Sieg bei der Bundestagswahl gratuliert. Deutschland sei „ein Land in Unordnung“, das „endlich eine klare, starke Führung“ brauche, sagte Söder am Sonntag in Berlin bei einem Auftritt mit Merz in der CDU-Parteizentrale.

Das Wahlergebnis zeige, dass es „einen Mann“ gebe, dem die Deutschen dies zutrauten - und das sei Merz, fügte der bayerische Ministerpräsident an. Er habe vor der Bundestagswahl „das Versprechen“ abgegeben, dass CDU und CSU wieder „stark und einig“ wie früher aufträten. Gemeinsam mit Merz habe er das eingelöst. „Ich danke Dir dafür“, sagte Söder an den CDU-Chef gewandt.

18.56 Uhr: Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, hat sich erschüttert über den Stimmenzuwachs der AfD bei der Bundestagswahl gezeigt. „Obwohl dieses Ergebnis nach den Umfragen zu erwarten war, bin ich an diesem Abend auch erschrocken über den Wahlerfolg der AfD, die ihren Stimmenanteil in nur drei Jahren verdoppelt hat“, sagte Schuster der „Welt“. 

Schuster fügte hinzu: „Es muss uns alle umtreiben, dass ein Fünftel der deutschen Wähler einer mindestens in Teilen rechtsextremistischen Partei ihre Stimme gibt, die sprachlich und ideologisch offen Verbindungen zum Rechtsradikalismus und Neo-Nazismus sucht, mit den Ängsten der Menschen spielt und ihnen nur scheinbare Lösungen anbietet.“

18.54 Uhr: BSW-Spitzenkandidatin Sahra Wagenknecht hat sich begeistert vom Wahlkampf ihrer Anhänger gezeigt - auch wenn ein Einzug der neuen Partei in den Bundestag nach aktuellen Hochrechnungen nicht sicher ist. „Wir werden noch zittern müssen“, sagte Wagenknecht in Berlin. Aber unabhängig davon, wie es am Ende........

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