Westjordanland: Amjad „würde sogar für den Feind arbeiten“
Zababdeh. Im Schatten des Gazakriegs eskaliert die Gewalt im Westjordanland. Von den arabischen Staaten sind viele Betroffene enttäuscht.
Amjad sitzt auf einem Plastikstuhl, zieht an der Zigarette, die er mit dem Tabak gestopft hat, der auf den Feldern um Zababdeh wächst. Er zeigt auf das Nachbarhaus: „Da sind sie vor einer Woche reingegangen.“ Natürlich habe er Angst gehabt, als die Soldaten anrückten, so wie alle Flüchtlinge, die hier am Rand der Kleinstadt leben. Die Erinnerungen an die Kämpfe in Dschenin, vor denen sie sich vor fünf Monaten in Sicherheit gebracht hatten, sind noch frisch. „Wir wissen, dass wir in den Augen der Israelis eine Gefahr darstellen.“
Zababdeh im Norden des Westjordanlands. Die meisten der ursprünglich etwa 5000 Bewohner sind christliche Araber. Seit Ende Januar ist die Einwohnerzahl sprunghaft angestiegen. 1300 Menschen aus dem nur wenige Kilometer entfernten Flüchtlingscamp nahe Dschenin sind hierhergekommen. Sie leben in Häusern, die eigentlich für Studierende der nahen Arabisch-Amerikanischen Universität gedacht waren. „Für die Stadtverwaltung ist das eine große Herausforderung“, sagt Rami Daibesi, der im Büro des Bürgermeisters von Zababdeh arbeitet.
Das Flüchtlingscamp bei Dschenin, das längst selbst zu einer Kleinstadt gewachsen ist, galt als Hochburg militanter Palästinenser und ist in den vergangenen Jahren immer wieder zum Ziel israelischer Militäroperationen geworden. Im Januar........
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