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Der Fall Liebich: Narrt eine Rechtsextremistin die Justiz?

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Berlin. Eine rechte Szenegröße ändert ihr Geschlecht – könnte nun im Frauengefängnis landen. Der Vorwurf: Sie missbraucht ein Ampel-Gesetz.

Als Marla-Svenja Liebich offiziell noch ein Mann war, betrieb sie einen Online-Shop. Dort bot Liebich Baseballschläger an. Die Aufschrift: „Abschiebehelfer“. Liebich ist eine zentrale Figur der deutschen rechtsextremen Szene, erhielt Geldstrafen, auch Bewährungsstrafen. 2023 aber wurde Liebich zu einer Freiheitsstrafe von anderthalb Jahren verurteilt. Und das sorgt für eine Debatte. Denn womöglich landet sie in einer Justizvollzugsanstalt für Frauen. Eine Provokation? Ein politisches Spiel, das den Staat lächerlich machen soll?

Man muss zurückgehen: Liebich ist seit vielen Jahren in der extrem rechten Szene aktiv und fiel nicht nur mit flüchtlingsfeindlicher Rhetorik auf, sondern hetzte auch gegen queere Menschen, nannte sie laut Berichten „Parasiten der Gesellschaft“ und sprach vom „Transfaschismus“. Bei einem Prozess Anfang des Sommers in Leipzig zeigte sich Liebich mit Schnurrbart, die Fingernägel lackiert, dazu John-Lennon-Sonnenbrille und ein großer Hut, die Schultern mit Leopardenmuster bestickt. Liebich genießt offensichtlich die Inszenierung.

Ende des vergangenen Jahres trat ein Gesetz in Kraft, das Transmenschen mehr Rechte gibt – vor allem wurde nach Willen der damaligen Ampel-Regierung die Pflicht zur........

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