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Dänemarks Sozialdemokraten wollten illegale Migration stoppen. Hat es geklappt?

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Artikel vom 17.07.2025

Die linke Partei im Nachbarland argumentierte, dass die unkontrollierte Zuwanderung vor allem zu Lasten der sozial Schwachen gehe. Eine Bilanz

VON THE ECONOMIST

Wer sich jenseits der Umgehungsstraßen fast jeder westeuropäischen Hauptstadt bewegt, weit weg von ihren Museen und Ministerien, begegnet oft einer Landschaft, die die etablierten Politiker lieber verschweigen. Viele Vororte sind Oasen familiären Friedens. Andere jedoch sind das Gegenteil: heruntergekommene Müllhalden, in die die Gesellschaft Einwanderer abschiebt, die sie nicht integrieren konnte. In den lieblosesten Banlieues von Paris, Berlin oder Brüssel ist Kriminalität – ob Kleinkriminalität, organisierte Kriminalität oder Drogenkriminalität – oft weit verbreitet. Die sozialen Indikatoren für Bildung und Beschäftigung gehören zu den schlechtesten des Landes. Ehrgeizige junge Menschen, die „rauskommen“ wollen, geben ihre tatsächliche Wohnadresse lieber nicht in ihren Lebenslauf ein.

Dies sind so unbequeme Tatsachen, dass man mit ihrer bloßen Erwähnung den Ekel der europäischen feinen Gesellschaft auf sich ziehen würde. Ob in Frankreich, Deutschland, Italien oder Schweden: Parteien der extremen Rechten haben Zuwachs bekommen, da sie – und leider oft nur sie – die Wähler davon überzeugten, die Kosten der Massenmigration zu verstehen. Doch der Rassemblement National von Marine Le Pen in Frankreich und Giorgia Melonis postfaschistische Brüder Italiens haben einen unerwarteten Verbündeten: die dänischen Sozialdemokraten unter Premierministerin Mette Frederiksen. Dieselbe Partei, die das umfassende Sozialsystem des skandinavischen Königreichs mitgestaltet hat, hat in den letzten zehn Jahren die Ideen der Populisten am anderen........

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