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Omnibusverfahren: Weniger ist mehr? Ein Zwischenruf aus der Nachhaltigkeitspraxis

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06.08.2025

Artikel vom 06.08.2025

Die EU-Kommission will Berichtspflichten verschlanken und Sorgfaltspflichten begrenzen. Aber das heißt nicht automatisch mehr Wirkung. Ein Gastbeitrag von Stefan Dierks, Director Sustainability Strategy, Melitta Gruppe

VON STEFAN DIERKS

Manchmal fühlt sich Nachhaltigkeitspolitik an wie eine Busfahrt zur Rush Hour: Jeder will mit, alle reden durcheinander, und am Ende weiß niemand mehr so recht, wo die Reise hingeht. Genau so kommt mir das aktuelle Omnibusverfahren der EU-Kommission vor. Die einen jubeln über weniger Bürokratie, die anderen warnen vor dem Ausverkauf europäischer Werte. Und wir Unternehmen? Sitzen mittendrin – und müssen uns aufgrund einer geänderten Sachlage für das weitere Vorgehen neu sortieren. 

Die Kommission will vieles auf einmal: Berichtspflichten verschlanken, Schwellenwerte anheben, Fristen schieben, Sorgfaltspflichten begrenzen. Klingt nach Entlastung – und ja, für viele Kleinunternehmen und Mittelständler ist das zunächst ein Aufatmen. Endlich weniger Excel, mehr echtes Tun! Aber während Teile der Industrie und der Politik applaudieren, mahnen NGOs und viele Nachhaltigkeitsverantwortliche: Weniger Pflicht heißt nicht automatisch mehr Wirkung, und vor allem nicht weniger Aufwand. Denn durch das........

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