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Robert Habecks Abschied: Minister für Wirtschaft ohne Wachstum

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Artikel vom 25.04.2025

Der Grünen-Politiker verlässt das Ressort mit einem einmaligen Negativrekord. Die deutsche Wirtschaft stagniert im dritten Jahr. Hinter US-Zöllen und geopolitischen Krisen verbergen sich tiefere strukturelle Defizite

Es ist ein Irrtum, dass die deutsche Wirtschaftskrise primär auf externe Faktoren zurückzuführen sei. Die jüngste Korrektur der Wachstumsprognose durch die geschäftsführende Bundesregierung auf null Prozent für das Jahr 2025 markiert das dritte Jahr in Folge ohne wirtschaftliches Wachstum – ein historisch einmaliger Negativrekord seit 1945. Wiewohl der scheidende Wirtschaftsminister Robert Habeck die Verantwortung vornehmlich in der protektionistischen Handelspolitik der USA unter Donald Trump verortet, offenbart sich bei genauerer Betrachtung ein tieferliegendes Strukturproblem, das weit über die Amtszeit der Ampelkoalition hinausreicht.

Die von Habeck präsentierte Frühjahrsprojektion zeichnet das Bild einer Volkswirtschaft in "schwierigem Fahrwasser", deren exportorientiertes Geschäftsmodell durch globale Verwerfungen unter Druck gerät. Gleichwohl greift die Analyse des Grünen-Politikers zu kurz, wie die Wirtschaftsweise Veronika Grimm betont, die auf eine seit 2018 bestehende strukturelle Krise verweist.

Schon oft haben Regierungen versucht, wirtschaftliche Schwächephasen mit kurzfristigen Konjunkturprogrammen zu überwinden. Die aktuelle Situation jedoch, gekennzeichnet durch ein sinkendes Arbeitsvolumen infolge demografischer Entwicklungen, rückläufige Investitionen und nachlassende Innovationskraft, erfordert fundamentalere Antworten. Die von Grimm diagnostizierte strukturelle Krise manifestiert sich in einer

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