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»Maschsee-Mörder«: Femizid als lukrative Unterhaltung

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Oktober 2012: Andrea B. war 44 Jahre alt, als der damals 24 Jahre alte Alexander K. die als Prostituierte tätige Frau ermordete, die Leiche zerstückelte und die Leichenteile im Maschsee in Hannover versenkte. In diesem Femizid an Andrea B. fallen Misogynie und Neonazi-Ideologie zusammen: Wie die Ex-Freundin des Täters während des Strafverfahrens berichtete, hatte Andrea B. sich über K.s rechtsradikale Weltsicht und Adolf Hitlers »Mein Kampf« lustig gemacht. Der Mann konnte diese Unbotmäßigkeit offenbar nicht ungesühnt lassen und erschlug die Frau mit einer Machete. Im Prozess wurde seine rechtsextreme Gesinnung hingegen kaum berücksichtigt, das Urteil begründete sich auf Mordlust.

Entgegen etablierter Rape-Culture-Mythen von Femiziden als »Mord aus Leidenschaft« geht geschlechtsspezifischer Gewalt meistens eine längere Gewaltgeschichte des Täters voraus. Nicht nur war K. als Neonazi-Rapper tätig und hatte beispielsweise ein Lied produziert, in dem er den Rechtsterroristen und Massenmörder von Utoya als Helden zelebrierte, sondern er hatte bereits 2010 ein........

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