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Bayerns neue Schulministerin Anna Stolz: "Das Kultusministerium darf kein Elfenbeinturm sein"

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25.04.2025

Anna Stolz empfängt zum Interview in ihrem neuen Ministerbüro im Münchner Kultusministerium. Auf dem Besprechungstisch steht eine Vase mit Papierblumen, die ihr Schülerinnen und Schüler einer Förderschule kürzlich bei einem Besuch vor Ort geschenkt haben. Jede Blume trägt eine angehängte Botschaft an die neue Ministerin: Kraft, Geduld oder Ausdauer etwa.

Im Interview spricht die Freie-Wähler-Politikerin aus Arnstein (Lkr. Main-Spessart) darüber, warum ihr persönliche Schul-Besuche so wichtig sind, warum sie die Vermittlung analoger Kompetenzen in den Schulen stärken will – und wie sie die neue wöchentliche "Verfassungsviertelstunde" im Unterricht plant.

Frage: Frau Stolz, bei Ihrem neuen Job ist es ja ein bisschen wie bei Fußball-Bundestrainern. Daheim auf dem Sofa sitzen viele vermeintliche Experten, die meinen, sie wüssten viel besser, wie es in den Klassenzimmern laufen müsste – oder auf dem Fußballplatz. Wie gehen Sie damit um, dass viele Menschen mitreden in der Schulpolitik – und was ist Ihre Richtschnur für Ihre Entscheidungen?

Anna Stolz: Mir ist sehr wichtig, einen engen Austausch mit den Menschen zu haben, die tagtäglich an unseren Schulen sind. Das habe ich in den letzten fünf Jahren als Staatssekretärin schon intensiv gepflegt und möchte das nun fortsetzen. Die Lehrkräfte, die Schulleiter, die Verwaltungsangestellten sind die Profis vor Ort, die jeden Tag im Unterricht sind. Bei ihnen hole ich mir sehr viele Ideen und Inspiration.

Arnstein

"Ich nehme mein Amt mit Demut und bleibe eure Anna": Neue Kultusministerin Anna Stolz wurde in Arnstein empfangen

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Auch mit Eltern, Schülern, den Verbänden und Kommunen will ich eine Gesprächskultur etablieren, die von gegenseitiger Wertschätzung geprägt ist. Ich will diesen Austausch wirklich leben. Das Kultusministerium darf kein Elfenbeinturm sein. In den nächsten Wochen und Monaten werde ich deshalb ganz viel in Bayern unterwegs sein. Ich will eine “Zukunftswerkstatt Bildung” durchführen, also einen offenen Dialog über die großen Fragen der Bildung unserer Zeit direkt an den Schulen starten.

Als Kultusministerin stößt man immer auf viel Kritik, egal, was man macht. Ihr Vorgänger Michael Piazolo galt als Minister mit niedrigem Ruhepuls. Hat er Ihnen einen Rat gegeben?

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