Bolivien: Ein Sieg der Rechten, genährt durch den Verrat der MAS
Nach fast zwanzig Jahren politischer Vorherrschaft der MAS haben die Wahlen am Sonntag eine krachende Niederlage zugunsten der rechten Opposition besiegelt.
Nach zwanzig Jahren fast ununterbrochener Regierungszeit hat die Bewegung zum Sozialismus (MAS) bei den bolivianischen Parlaments- und Präsidentschaftswahlen am Sonntag, dem 17. August, einen historischen Rückschlag erlitten. Die rechte Opposition geht als große Gewinnerin aus der ersten Runde hervor und profitiert vor allem vom Verrat der MAS und dem antidemokratischen Charakter des bolivianischen politischen Systems.
Die MAS erlitt einen mehr als spektakulären Einbruch: Während ihr Kandidat Luis Arce 2020 in der ersten Wahlrunde noch 55 Prozent der Stimmen erhalten hatte, kam der Kandidat der Partei für 2025, Eduardo del Castillo, nur auf 3,2 Prozent. Auf die ersten beiden Plätze kamen zwei rechte Kandidaten: Rodrigo Paz Pereira, der 31,6 Prozent der Stimmen erhielt, und Jorge Quiroga, der 27,1 Prozent der Stimmen auf sich vereinen konnte. Darüber hinaus erreichte die Wahlenthaltung einen historischen Wert und stieg auf 21 Prozent der Wahlberechtigten (das Doppelte der vorherigen Wahlen im Land).
Die Niederlage der MAS ist zwar beeindruckend, aber dennoch keine Überraschung. Die Partei befindet sich seit mehreren Jahren in einer tiefen Krise.
Die Partei kam 2006 an die Macht, nachdem ihr Vorsitzender, der gewerkschaftlich organisierte Bauer Evo Morales, die Wahlen gewonnen hatte. Morales, der erste indigene Präsident des Landes, war damals eine der Figuren der „rosa Welle” in Südamerika und verfolgte eine ehrgeizige Sozialpolitik (Säkularisierung, Kampf gegen den staatlichen Hispanismus, umfangreiche Anstrengungen in den Bereichen Bildung und Gesundheit) und eine umverteilende und interventionistische Wirtschaftspolitik, ohne jedoch die imperialistische Herrschaft über das Land und die Interessen der herrschenden Klassen grundlegend in Frage zu stellen.
Ab 2016 schlug Morales mit seinem Regime einen zunehmend antidemokratischen Kurs ein, indem er versuchte, die Begrenzung der Anzahl der Amtszeiten des Präsidenten aufzuheben, und ein Gesetz zur Verkürzung der Fristen für die Erlangung von Wahlakronymen erließ, was zur Entstehung eines Schwarzmarktes für den Verkauf politischer Akronyme zugunsten der........
© Klasse Gegen Klasse
