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Die 3 fatalen Fehler Israels in Gaza

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Die Welt lässt Israel fallen. Sie wendet sich gegen Israel. Und zwar nicht nur die üblichen Verdächtigen, die nach dem 7. Oktober 2023 noch nicht einmal die Schamfrist haben verstreichen lassen, bevor sie sich in gewohnter Manier gegen Israel in Stellung gebracht haben. Nein, selbst vormalige Unterstützer und Freunde wenden sich zunehmend ab. Bis auf wenige Ausnahmen, die sich dem Trend noch widersetzen.

Die USA und Deutschland zählen dazu und einige wenige andere. Doch auch dort wird der gesellschaftliche und politische Druck immer größer, Israel wegen der Kriegsführung in Gaza die Unterstützung zu entziehen.

Die Motive sind vielschichtig. Nicht uniform. Grundsätzliche Ablehnung militärischer Konflikte. Mitleid mit den Palästinensern als archetypischen Opfern. Abscheu vor den andauernden Bildern des Kriegs und des menschlichen Leids, die nun in einem medialen Dauerfeuer auf die Menschen hereinregnen. Verzerrte und einseitige Berichterstattung.

Ignoranz gegenüber Israels lokaler, politischer und historischer Situation. Fehlendes Verständnis für die historischen Verletzungen und die Ängste des jüdischen Volkes. Leichtgläubigkeit und Ahnungslosigkeit. Die Unfähigkeit, die Herausforderung des Kampfes gegen religiösen Fundamentalismus und dessen mörderische Auswirkungen zu begreifen. Eine verquere postkoloniale Sicht auf Täter und Opfer, auf Unterdrücker und Unterdrückte. Israelhass, Antizionismus oder Antisemitismus. Und noch vieles mehr.

Umso anerkennenswerter ist es, dass es immer noch Länder und Unterstützer gibt, die Haltung zeigen. Die ihren Prinzipien treu bleiben. Deren moralischer Kompass noch immer funktioniert. Und die sich dem Druck der Massen nicht beugen. Denn eines muss man bei aller Freundschaft attestieren: Israel macht es einem nicht leicht. Und Israel begeht im Gaza-Krieg fatale Fehler.

Das auszusprechen kostet Überwindung. Und es ist nicht leicht. Ganz im Gegenteil. Erst recht, weil es einfach ist, aus der sicheren Entfernung zu urteilen. Bequem, weil man sich nicht im Auge des Sturms befindet. Weder Entscheidungen über Leben und Tod zu treffen hat, noch mit den Konsequenzen leben muss. Aber als Jude, als Zionist und als Beobachter aus der Ferne, treibt einen manches um, was Israel und seiner Reputation schadet. Falls davon überhaupt noch etwas übrig ist.

Es sind vor allem drei Fehlentscheidungen, die dazu beigetragen haben, dass der Punkt erreicht wurde, an dem wir uns heute befinden. Bevor sich die Israelhasser, Antisemiten und moralischen Heckenschützen nun aber die Hände reiben, sollten grundsätzliche Positionen geklärt werden: Der Krieg gegen die Hamas in Gaza ist richtig und notwendig. Es gab wahrscheinlich nur wenige Kriege, die völkerrechtlich und moralisch so legitim, so gerechtfertigt waren, wie dieser.

Israels Kriegsführung ist verhältnismäßig, wenn man berücksichtigt, unter welchen Bedingungen Israels Armee in Gaza operiert. Keine Armee der Welt hat unter vergleichbaren Bedingungen jemals mehr getan, um eine feindliche Zivilbevölkerung zu schützen und sie zu versorgen. Und das Verhältnis von gefallenen Kämpfern der Hamas und zivilen Opfern ist im Vergleich zu anderen Kriegen und anderen Armeen historisch niedrig.

Israel hat jedes Recht, diesen Krieg zu führen, bis die Hamas zerschlagen ist........

© Juedische Allgemeine