Die Folgen wären fatal - auch für uns
In Brüssel werden erneut Stimmen laut, Israel teilweise aus dem europäischen Innovationsprogramm »Horizon Europe« auszuschließen. Die vergangene Woche von der Europäischen Kommission als Reaktion auf die Politik der israelischen Regierung im Zusammenhang mit dem Krieg in Gaza vorgeschlagene Maßnahme, über die der Rat der Mitgliedsstaaten nun entscheiden muss, ist als politisches Signal gedacht. Doch sie würde nicht die Hardliner in Jerusalem treffen.
Vielmehr hätte der Ausschluss israelischer Unternehmen vom »EIC Accelerator«-Programm gravierende wissenschaftliche, strategische und friedenspolitische Folgen - und zwar in erster Linie für Europa selbst.
Israel hat seit 2021 mehr als eine Milliarde Euro an Fördergeldern aus dem Horizon Europe Programm eingeworben – bei einer Eigenbeteiligung von rund 1,7 Milliarden Euro. In über 900 EU-Forschungsprojekten wirken israelische Hochschulen, Start-ups und Forschungseinrichtungen mit – insbesondere in Zukunftsfeldern wie Künstliche Intelligenz, Cybersicherheit, Gesundheit, Klima und Agrartechnologie.
Dabei investiert Israel selbst ohnehin mehr als sechs Prozent seines Bruttoinlandsprodukts in Forschung und Entwicklung – mehr als dreimal so viel wie der EU-Durchschnitt. Rund 450 internationale Unternehmen unterhalten F&E-Zentren im Land, darunter Tech-Giganten wie Intel, Microsoft oder IBM – aber auch deutsche Konzerne wie Volkswagen, SAP, Merck und die Deutsche Telekom.
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