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Belgische Messerstiche

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07.08.2024

Was ist los im Königreich Belgien? Ist es die Sommerpause, in der das Land in eine Art Dornröschenschlaf versinkt? Oder zuckt man mit den Achseln, weil es um lästige Themen wie Antisemitismus geht?

Am Sonntag veröffentlichte das Wochenmagazin »Humo«, einst mit 250.000 Exemplaren auflagenstärkste Zeitschrift im niederländischsprachigen Landesteil, den neuesten Erguss des flämischen Dichters, Schriftstellers und Kolumnisten Herman Brusselmans (66).

Es ist ein Text, der nur so strotzt vor Judenhass und der fast kein antisemitisches Klischee auslässt. Den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu nennt der Autor einen »kleinen, dicken, glatzköpfigen Juden«, das israelische Militär ist für ihn eine kindermordende »Scheißarmee«.

Schlimmer noch: Brusselmans hasst wegen des Krieges gegen die Hamas nicht nur die Israelis. Er hasst auch belgische Juden. Und er hegt Gewaltphantasien.

Ganz offen und ungerührt schreibt er: »Ich sehe das Bild eines weinenden und schreienden palästinensischen Jungen, der völlig außer sich ist und nach seiner Mutter ruft, die unter den Trümmern liegt, und ich stelle mir vor, dass der Junge mein eigener Sohn Roman ist und die Mutter meine Freundin Lena, und ich werde so wütend, dass ich jedem Juden, dem ich begegne, ein spitzes Messer in die Kehle rammen möchte.«

Reaktionen auf die Kolumne? Weitgehend Fehlanzeige. Kaum ein belgischer Politiker äußerte sich bislang dazu. Wahrscheinlich ist man kollektiv im Urlaub und liest keine Zeitung.

Jene, die dennoch........

© Juedische Allgemeine


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