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Eine neue Strategie: Deutschland muss helfen, wo es sonst keiner mehr tut

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29.05.2025

Stand: 28.05.2025, 15:13 Uhr

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Die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt muss helfen, wo sonst keiner es mehr tut. Ein Gastbeitrag des britischen Ex-Außenministers David Miliband.

„Es gibt Jahrzehnte, in denen nichts geschieht, und dann Wochen, in denen Jahrzehnte geschehen.“ Dieser oft Lenin zugeschriebene Aphorismus trifft heute besonders zu. Wie sich die Welt mit dem Fall der Berliner Mauer 1989 um die eigene Achse drehte, so tut sie es heute wieder: Die USA nehmen unter Trump ihren Platz in der Welt neu ein und verändern die Weltordnung.

Wie 1989 ist Deutschland auch heute Dreh- und Angelpunkt des Geschehens. Die Zukunft der Ukraine, Europas und des multilateralen Systems hängt maßgeblich von den Entscheidungen in Berlin ab. Offenheit, Multilateralismus und Rechtsstaatlichkeit als Eckpfeiler der internationalen Ordnung der Nachkriegszeit waren die Voraussetzungen für das Aufblühen der Bundesrepublik in der Nachkriegszeit – vom Marshallplan bis zu Bretton Woods. Aus der Geschichte wächst eine besondere Verantwortung Deutschlands. Heute ist die Aufgabe nicht, diese Architektur zu wahren, sondern sie für eine Ära zu erneuern, die von Fragilität, Interdependenz und........

© Frankfurter Rundschau