„Nie vergessen: die Solidarität!“
Stand: 29.04.2025, 16:10 Uhr
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Ein alter Begriff kann auch in heutigen Zeiten
noch motivieren. Ein Plädoyer für mehr Zusammenhalt im Angesicht
von Ungerechtigkeit und Autoritarismus
Sollten Sie am 1. Mai das Bedürfnis verspüren zu singen, dann bietet sich das „Solidaritätslied“ an: „Vorwärts und nicht vergessen, worin uns’re Stärke besteht! Beim Hungern und beim Essen, vorwärts und nie vergessen: die Solidarität!“
Im Buchverlag der SPD ist vor Jahren das „Vorwärts-Liederbuch“ erschienen. Das „Solidaritätslied“ finden Sie dort unter Nummer 32, falls Sie das Werk besitzen oder für rund 70 Euro antiquarisch erwerben möchten (eine Neuauflage ist nicht zu finden). Und wenn Sie demonstrieren gehen an diesem „Kampftag der Arbeiterklasse“, wird der Refrain vielleicht sogar gemeinsam gesungen. Wenn nicht, können Sie Ihrer Wertschätzung für das Solidarische zumindest mit einem guten alten Slogan Ausdruck verleihen: „Hoch! Die! Internationale! Solidarität!“
Aber vielleicht gehören Sie zu denen, denen die Kampfmusik und -rhetorik befremdlich erscheint. Nicht nur auf Sie wirken die Parolen aus den vermeintlich großen Kampfzeiten der Industriearbeiterschaft irgendwie überholt. Aber Vorsicht: Veraltet ist der Anspruch, der sich mit dem schönen Wort Solidarität verbindet, keineswegs. Und warum sollten wir nicht auch Begriffe wie diesen gegen die akute Bedrohung dessen verteidigen, wofür sie stehen?
Erlauben Sie eine persönliche Anekdote: Beim Essen mit einem lieben Familienmitglied kam kürzlich das Gespräch auf eine kleine Denkfabrik, die sich mit den Inhalten und Chancen linker Bündnisse in Deutschland befasst und der ich viele Anregungen verdanke. Ihr Name: Institut Solidarische Moderne. Dem lieben Familienmitglied........
© Frankfurter Rundschau
