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PKS – Kein Grund zur Panik

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13.04.2024

Anfang der Woche wurde die neue polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) veröffentlicht und war gleich in aller Munde. Die Kriminalität ist danach angestiegen. Aber ist das ein Grund zur Aufregung? Eine Kolumne von Heinrich Schmitz

Bild von un-perfekt auf Pixabay
„Hast Du schon gehört? Die Kriminalität hat zugenommen. Und besonders schlimm sind die Ausländer. Und erst die Gewalttaten. Und gerade die Gewalttaten durch Ausländer. Das steht alles in der polizeilichen Kriminalstatistik. Haben sie auch im Fernsehen gesagt. Das kommt doch alles durch die Asylanten. Merkel hätte die nicht reinlassen dürfen. Früher war Alles besser. Vor allem sicherer.“

Kommt Ihnen das bekannt vor? Haben Sie solche Äußerungen auch gehört. Ich könnte ja platzen ,wenn ich so etwas höre. Denn die wenigsten Menschen, die derartige Äußerungen abgeben, haben auch nur einen Schimmer davon, was die PKS ist und was sie aussagt bzw. überhaupt aussagen kann.

Die Systematik der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) ist zweifellos ein wichtiger Bestandteil der deutschen Kriminalitätsbekämpfung, jedoch eben nicht frei von Kritik. Ein zentraler Kritikpunkt betrifft dabei die Art und Weise, wie bestimmte Kriminalitätsphänomene erfasst und dargestellt werden.

Zunächst einmal basiert die PKS alleine auf den von den Polizeibehörden gemeldeten Straftaten. Dies kann schon zu Verzerrungen führen, da nicht alle Straftaten zur Anzeige gebracht werden und somit nicht in die Statistik einfließen. Opfer von Straftaten, insbesondere solche, die aus verschiedenen Gründen keine Anzeige erstatten, bleiben in der PKS unsichtbar, was zu einer Unterrepräsentation bestimmter Kriminalitätsformen führen kann. Es handelt sich um eine sogenannte Hellfeldstatistik, die keine Angaben über das Dunkelfeld machen kann.

Des Weiteren wird die PKS oft kritisiert, weil sie keine differenzierte Betrachtung der Täter und ihrer Motive ermöglicht. Die Statistik liefert zwar Zahlen zu bestimmten Straftaten, aber oft fehlen kontextuelle Informationen, die für eine umfassende Analyse notwendig wären. Es wäre aber wichtig zu verstehen, warum bestimmte Straftaten begangen werden und welche gesellschaftlichen Ursachen und Hintergründe ihnen zugrunde liegen. Ohne diese........

© Die Kolumnisten


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