Der „Boomer-Soli“ und die Privilegien : Warum sollten die Alten bei der Rente nicht untereinander solidarisch sein?
Es war ein kurzer und wenig beklatschter Auftritt für den Neuling, der in der vergangenen Woche im Ewigkeitsdrama „Rente“ auf die Bühne geschoben wurde. Das ist schade – nicht nur für den Neuling, der ein bisschen Zeit mit dem Publikum verdient hätte. Auch für das Thema des Dramas.
„Boomer-Soli“ war der provokante Name, mit dem das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) seine Idee versehen hat. Der zufolge sollen die reichen Alten etwas abgeben, damit die armen Alten etwas dazubekommen können, um nicht allein die Jüngeren mit immer höheren Beiträgen zu belasten.
Die Besonderheit der Überlegung: Es würde nicht allein innerhalb der gesetzlichen Rentenversicherung umverteilt, sondern es sollen „sämtliche Alterseinkünfte“ mit in die Solidaritätspflicht genommen werden: „gesetzliche, betriebliche und private Renten, Pensionen, sonstige Versorgungsbezüge, optional auch Vermögenseinkommen“. So steht es in der Rollenbeschreibung. DIW-Doktorand Maximilian Blesch macht es plastischer und nennt explizit und auch ein bisschen neid-provozierend die „Versorgungswerke für Ärzt*innen oder Anwält*innen“.
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