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Thank God It’s International Friday 47 : „Man kann kein Happy End herbeireden“, sagt Karl Schlögel

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Wenn an diesem Sonntag der Friedenspreis des deutschen Buchhandels verliehen wird, geht er zum dritten Mal seit der russischen Vollinvasion 2022 an einen Preisträger, der sich für eine umfassende militärische Unterstützung der Ukraine gegen den Aggressor ausspricht.

Nach dem ukrainischen Schriftsteller Serhij Zhadan 2022 und der amerikanischen Publizistin Anne Applebaum 2024 erhält dieses Jahr der Historiker Karl Schlögel die Auszeichnung. Den Kritikern zum Trotz macht der Börsenverein damit klar: Man muss kein Pazifist sein, also militärische Mittel grundsätzlich ablehnen, um einen Friedenspreis zu verdienen.

Gerade in Zeiten, in denen zwar die Aufmerksamkeit und Unterstützungsbereitschaft für die Ukraine im Westen weiter zu ermüden drohen, nicht jedoch Putins Expansionsdrang, sendet der Börsenverein damit eine wichtige Botschaft. Als einer der Ersten hat Schlögel vor vielen Jahren vor den gefährlichen Zielen Putins gewarnt.

Man müsse darüber sprechen, dass Frieden und Sicherheit etwas kosten – „ganz nüchtern und ohne Pathos“, sagt der Historiker im Gespräch mit meinem Kollegen Gerrit Bartels. Letzteres gelingt in Deutschland gerade nicht wirklich, finde ich. Das zeigt sich etwa an der teils höchst unsachlichen und emotionalen Debatte um die

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