Tesla-Fahrer kritisiert deutsche Elektroautos: Die Probleme sind „hausgemacht“
Die Elektromobilität in Deutschland steckt in einem Widerspruch: Während das Land mit 31.000 Schnellladepunkten die europaweit beste Ladeinfrastruktur bietet, stockt der Absatz von Elektroautos weiterhin. Warum?
Ein Tesla-Fahrer, der sich mit den Herausforderungen und Vorurteilen der Elektromobilität auseinandersetzt, will es auf den Punkt bringen: „Ich heirate nicht Elon Musk – ich fahre einfach das beste Auto“, sagt Thomas Agsten. Für ihn ist Tesla keine Religion, sondern eine pragmatische Entscheidung. Dass deutsche Hersteller bei der Verkehrswende ins Hintertreffen geraten, hält er für „hausgemacht“.
„Ich will was Gutes für die Umwelt tun“, sagt der vierfache Familienvater aus Wuppertal. Er arbeitet im Finanzbereich im öffentlichen Dienst. Sein täglicher Weg zur Arbeit: 80 Kilometer, eine Strecke. „Ich wollte ein Fahrzeug, das verlässlich, effizient und bezahlbar im Betrieb ist“, erklärt er. Mit anderen Worten: kein E-Auto, das nur für sogenannte Sonntagsfahrten geeignet ist, sondern eines, mit dem er täglich bequem die 160 km fahren kann.
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Der 44-Jährige fährt seit 2023 ein Tesla Model 3 Longrange. Nach WLTP-Standard – ein weltweit einheitliches Testverfahren zur realistischeren Messung des Kraftstoffverbrauchs und der CO₂-Emissionen von Fahrzeugen – schafft das Fahrzeug 678 km Reichweite und verbraucht 15 Kilowattstunden auf 100 km. „Ich lade zu Hause mit Nachtstromtarif für 0,23 Euro pro kWh. Das macht 3,45 Euro auf 100 km– das kann kein Diesel“, sagt er. Für ihn war klar: Reichweite, Ladezeiten und Effizienz stehen im Vordergrund, nicht Marke oder Image. Deutsche Hersteller fielen da klar raus. Sind, mit anderen Worten, in der Technologie vergleichsweise veraltet und zudem teuer.
Sie setzen nach wie vor auf große, schwere Modelle, die häufig überdimensioniert und ineffizient wirken. Viele E-Autos deutscher Marken erreichen Verbräuche von 20 bis 30 Kilowattstunden pro 100 km. „Das ist weder nachhaltig noch wirtschaftlich attraktiv“, sagt Agsten. Die Fixierung auf große und schwere Modelle möge im Luxussegment gut funktionieren, aber........
© Berliner Zeitung
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