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Belarus | Unterwegs von Polen nach Belarus ist der „rote Kanal“ sehr schmal

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Es war ein Plan, der am vorderen wie auch am hinteren Ende scheitern konnte. Aber als ich mitbekam, dass uns der Präsident Weißrusslands 30 Tage Visafreiheit gewährt, kannte ich kein Halten: Von billigem Diesel, allerbilligsten Kippen und davon angezogen, endlich einmal wieder in diese durchaus eigenständig empfindende Nation zu spähen, entschied ich mich für die Transitfahrt durch Belarus.

Es wird viel zu wenig wahrgenommen, wie klar die breite weißrussische Bevölkerung jede Teilnahme am Ukrainekrieg ablehnt. Als ich im Sommer vor einem Jahr das grenznahe ukrainische Wolhynien besuchte, fanden die Menschen beinahe lobende Worte für Alexander Lukaschenko. „Von den ersten Kriegsmonaten abgesehen, kommen von weißrussischem Territorium keine Raketen mehr“, hieß es.

Schließlich brachte ich neuneinhalb Stunden an der Grenze zu und hörte von Leidensgenossen, die neben mir im „Roten Kanal“ dünsteten: „Heute geht es schnell.“ Die persönlichen Rekorde zweier erfahrener Belarus-Fahrer: 28 und 32 Stunden. Neuneinhalb Stunden Terespol – Brest am einzigen offenen Übergang an der gut 400 Kilometer langen polnisch-weißrussischen Grenze, das war ein Schauspiel in fünf Akten. Erster Akt:........

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