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21. Januar: Der Pfarrer rät: Zuerst fragen, dann knuddeln

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Wort zum Tag 21. Januar: Der Pfarrer rät: Zuerst fragen, dann knuddeln

Kuriose Feiertage gibt es zuhauf. Heute geht es ums Drücken, Füttern, Futtern und um die Anerkennung von Schlabberbekleidung.

Stefan Strittmatter Jetzt kommentieren 21.01.2025, 05.00 Uhr Drucken Teilen

Umarmungen sollten «einvernehmlich» stattfinden. Diese Erkenntnis stammt vom selbst ernannten «ambassador of hugs».

Bild: Moment RF

«Selig sind die geistlich Armen!» So steht es in der Bibel. Ich wiederum drehe den Matthäus-Ausspruch einfach mal um: «In den Armen eines Geistlichen ist man selig!»

Dabei möchte ich hier nachdrücklich betonen, dass diese Idee des heilbringenden Gedrücktwerdens durch rang­hohes Kirchenpersonal weder meiner Erfahrung noch meiner Auffassung entspringt, sondern jener des christlichen Pfarrers Kevin Zaborney. Der US-Amerikaner rief 1986 den «National Hugging Day» ins Leben, der seither am 21. Januar begangen wird. Mit weltweiten Ablegern, etwa dem in seiner Übersetzung weitgreifenderen deutschen «Weltknuddeltag».

Als Datum, so erzählt Zaborney in regelmässigen Interviews, habe er die Mitte zwischen Weihnachten und Valentinstag gewählt – also jenen Zeitpunkt, in dem die trübe Winterzeit am stärksten auf die Laune drückt. Vielleicht muss man in Bezug auf den in der Mitte liegenden Drück-Tag ein Auge zudrücken, aber wie man’s auch dreht und wendet: Der 21. Januar liegt 25 Tage vom Valentinstag (14. Februar) entfernt, aber 28 von Weihnachten.

«Angebrachte Sorge» im öffentlichen Raum

Zu genau genommen? Gut möglich. Aber nicht so genau wie die Anleitung zum nationalen Umarmen auf der eigens für diesen Feiertag eingerichteten Webpage: So liest man auf nationalhuggingday.wordpress.com sinngemäss, dass sich Familien und Freunde öfter umarmen sollten, dies jedoch – und das steht in Klammern – «consensually» also einvernehmlich. Zudem solle dem Umstand «angebrachte........

© Basellandschaftliche Zeitung


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