Wieso es bei der SPD so viele Russland-Freunde gibt – und wo sie Unterstützung finden
Prominente SPD-Politiker wollen Verhandlungen mit Moskau – während dieses die Ukraine beschiesst. Woher kommt die Russland-Nähe der Partei?
Das Timing könnte ungünstiger kaum sein. Kurz nachdem Russlands Diktator Wladimir Putin die ostukrainische Millionenstadt Charkiw massiv hat beschiessen lassen (lesen Sie hier eine Reportage aus dem Opernhaus Charkiw), wird ein Russland-Manifest prominenter SPD-Politiker publik. Darin fordern sie für Deutschland Abrüstung, Friedensgespräche mit Russland und eine Wiederannäherung an das Putin-Regime. Unterzeichnet haben das Papier unter anderem der frühere Fraktionschef Rolf Mützenich, Ex-Parteichef Norbert Walter-Borjans und mehrere Abgeordnete.
Dass ein solches Schreiben ausgerechnet aus der SPD stammt, ist kein Zufall. Die Beziehungsgeschichte zwischen den deutschen Sozialdemokraten und Russland reicht lange zurück. Sie wurzelt in Antiamerikanismus, historischen Schuldgefühlen nach dem Zweiten Weltkrieg und der einst........© Tages Anzeiger Meinungen
