Soll ich Lehrer:in werden?
6.460: So viele Stellen sind Anfang Mai an österreichischen Schulen ausgeschrieben. In diesen Zeitraum fällt die Hauptausschreibung für das Schuljahr 2025/26, für das das Bildungsministerium 6.100 Stellen vorsieht. Die ausgeschriebenen Stellen entsprechen laut Information des Ministeriums 4.000 Vollzeitäquivalenten. Lehrer:innen stehen zwar noch nicht auf der Liste der Mangelberufe, im Schuljahr 2023/24 waren laut Daten der Statistik Austria 110.576 Vollzeitäquivalente an Österreichs Schulen tätig. Vergleicht man diese Zahl mit den offenen Stellen, ergibt sich ein Lehrer:innenmangel von weniger als vier Prozent.
Aber warum fehlen überhaupt Lehrkräfte im österreichischen Bildungssystem? Zum einen liegt es am demografischen Wandel und der Pensionierungswelle, zum anderen steigen Lehrer:innen vorzeitig aus dem Beruf aus – zu diesem Schluss kommt die OECD in ihrem Education Policy Outlook 2024. Der Beruf müsse daher attraktiver gemacht werden, durch bessere Arbeitsbedingungen, aber auch durch eine bessere Bezahlung. In Österreich erhalten Lehrer:innen im öffentlichen Dienst von 3.520,20 Euro brutto monatlich in der ersten Entlohnungsstufe bis zu 6.255,40 Euro in der höchsten Entlohnungsstufe.
Um mehr Menschen für den Lehrer:innenberuf zu gewinnen, spricht das Bildungsministerium gezielt Quereinsteiger:innen an. Diese können derzeit nur in allgemeinbildenden Fächern der Sekundarstufe unterrichten, also an Mittelschulen, allgemeinbildenden höheren Schulen oder berufsbildenden mittleren und höheren Schulen. Voraussetzung ist ein facheinschlägiges Studium auf Bachelor-Niveau sowie eine facheinschlägige Berufspraxis von mehr als drei Jahren. Das Ministerium sieht beispielsweise ein Studium der Betriebswirtschaft als einschlägig für das Unterrichtsfach Mathematik an, Journalist:innen........
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