„Politik Backstage“: 100 Tage Dreisamkeit oder was?
Es war in Woche vier nach Start des neuen Regierungstrios Stocker-Babler-Meinl-Reisinger. Die guten Vorsätze waren noch taufrisch. Alle Beteiligten signalisierten beflissen, dem anderen ab sofort ausreichend Terrain zu lassen. Zumal Türkis-Rot-Pink beim ersten Aufgebot an allzu forschen Egos krachend gescheitert war.
Vor diesem Hintergrund wurde eine Lücke für einen gemeinsamen Betriebsbesuch dreier Spitzenpolitiker bei einem Topunternehmen des Landes gesucht und gefunden. Der Ort: Die Firmenzentrale von Boehringer Ingelheim, einem der Top-20-Pharma-Unternehmen der Welt mit rund 55.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von zuletzt 27 Milliarden Euro. Politischer Zweck des Termins: Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmanndorfer, Infrastrukturminister Peter Hanke und Deregulierungs-Staatssekretär Sepp Schellhorn wollten vor Ort den Startschuss zur Erarbeitung der Industriestrategie der Regierung geben.
Hier geht es zur neuen Podcastfolge von Politik Backstage - erzählt von der KI-generierten Stimme von trend-Kolumnist Josef Votzi.
Als die drei Regierungsmitglieder ihren jeweiligen Dienstlimousinen in der Doktor-Boehringerstraße in Wien-Meidling entstiegen, war noch alles eitel Wonne. Wie fragil das Vertrauen in der arrangierten Koalitionsehe noch ist, wurde jedoch schlagartig sichtbar. Alle drei Koalitionsspitzen hatten neben Mitarbeitern auch je einen Fotografen mit im Tross. Weil es vor allem in Forschungslabors zuweilen eng und heikel ist, wenn sich darin zu viele Menschen drängen, fragten Firmenmanager höflich, aber durchaus ernst gemeint an, ob nicht der eine oder andere Fotograf draußen vor der Tür bleiben könne. Das türkis-rote Ministerduo bot dem pinken Staatssekretär an, einer ihrer Fotografen würde Fotos in jeder gewünschten Pose mitmachen. Sepp Schellhorn huldigte freilich dem Grundsatz „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ und........
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