Tiergarten Schönbrunn: Wo Pandas Politik machen
Einen in politisch harten Zeiten seltenen Wohlfühltermin gab es heute morgen im Tiergarten Schönbrunn. Bundespräsident und Bundeskanzler begrüßten das neue Panda-Paar offiziell im Tiergarten Schönbrunn, und tauschten mit der angereisten chinesischen Delegation rund um den Vizepräsidenten des Nationalen Volkskongresses Freundlichkeiten aus – mit gutem Grund.
Die Großen Pandas sind exotisch, selten und der „große Schatz von Chinas Biodiversität“, wie der Vizepräsident des Volkskongresses ausführt. Die Pandas sind für China ein diplomatisches Werkzeug, mit dem sie seit Jahrhunderten eine Art „Panda-Diplomatie“ betreiben. Diese Tradition wurde nach dem Zweiten Weltkrieg systematisch forciert. Eines der bekanntesten Beispiele war ein Panda-Paar, das Nixon von seinem Staatsbesuch 1972 mit in die Staaten nehmen durfte. 1984 stellte China seine Geschenkepolitik um, und verleiht die Tiere – nur mehr auf Zeit, verbunden mit strengen Auflagen zur Aufzucht, Forschung und Betreuung.
Die Vergabe von Pandas ist häufig an wirtschaftliche oder politische Vereinbarungen gekoppelt. Abkommen und gute Beziehungen werden mit Pandas „abgerundet“. Wenn es kriselt, werden die Pandas auch wieder nachhause geholt. Nach dem Streit um chinesische Spionageballons wollte China die US-Pandas nach Hause holen. Ein Treffen von Xi Jinping und Joe Biden im November 2024 kalmierte die Panda-Lage wieder.
Während die höchste amtsführende Politik von den Scheinwerfern angestrahlt wurde, hielt sich ein Mann dezent im........
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