In die Ferien hinein meditieren
Unsere Kolumnistin fragt sich, wie an Waldorfschulen Zeugnisse zustande kommen. Gar nicht so schwer, weiß sie heute: Es reicht das innere Auge.
Zeugnis der Rudolf-Steiner-Schule „In den Walddörfern“ bei Hamburg, 2008 Foto: imagebroker/imago
„Lea ist ein sehr liebes, rundum gesundes und harmonisches Kind.“ – der erste Satz in meinem ersten Waldorfschulzeugnis. Da wir keine Halbjahreszeugnisse bekamen, war der letzte Tag vor den Sommerferien wirklich ein ganz besonderer Tag. Wir wurden einzeln aufgerufen und mussten uns das Zeugnis im geschlossenen Umschlag mit einem mündlichen Kommentar von der Klassenlehrerin abholen.
Zu Hause haben meine Eltern den Brief geöffnet, ab und an beim Lesen geschmunzelt und mir gesagt, es wäre ein gutes Zeugnis. Lesen durften wir es erst ab der 6. Klasse. Ich habe noch meinen Zeugnisspruch bekommen und dann sind wir Eis essen gegangen. Angst vor........
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