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Showmaster war sein Beruf: Gottschalk sagt Tschüss

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Es gibt einen Moment in der großen Abschiedsshow von Thomas Gottschalk, da wird er mit dem Sandmännchen verglichen. Es soll geraten werden, wer von beiden jünger ist - die glitzernde Show-Legende oder der etwas biedere Zipfelmützen-Mann. Gottschalks alter Wegbegleiter Mike Krüger wittert Majestätsbeleidigung. «Was für ein Vergleich!», ruft er empört. «Thomas, sie haben dich mit dem Ost-Sandmännchen verglichen!»

So abwegig ist der Vergleich aber gar nicht. Jahrzehntelang hat Thomas Gottschalk den Deutschen dabei geholfen, mit einem guten Gefühl ins Bett zu gehen. War «Wetten, dass..?» zu Ende, wusste das Land, dass der Höhepunkt der Woche erreicht war. An diesem Abend ist es anders. Diesmal verabschiedet sich das Land von Thomas Gottschalk.

Die RTL-Sendung «Denn sie wissen nicht, was passiert» ist Gottschalks letzte große Samstagabend-Show - so hat er es verkündet. Das allein ist schon eine Nachricht. Denn Gottschalk ist nicht irgendein Moderator, sondern das Gesicht einer ganzen Ära der deutschen Unterhaltung.

Er steht für ein Fernsehen, das große, generationenübergreifende Momente schuf - das vielzitierte Lagerfeuer, nach dem sich heute in Zeiten von Renten-Streit und Wehrdienst-Debatte so viele sehnen. Das Sofa, die Stars, die Bagger, der Humor als Bindemittel, die Leichtigkeit: Mit Gottschalk geht nicht nur ein Moderator, sondern auch ein Gefühl. Sein Berufskollege Rudi........

© Südkurier