menu_open Columnists
We use cookies to provide some features and experiences in QOSHE

More information  .  Close

Ukrael oder Israine?

11 0
10.05.2025


Die Kriege um die Ukraine und in Palästina haben mehr Gemeinsamkeiten, als vielen bewusst ist. Durch die Gemeinsamkeiten kann eine politische Verflechtung erkannt werden, welche die Lösung beider Konflikte im Kontext eines untergehenden westlichen Imperialismus in einen direkten Zusammenhang stellt. In der Westlichen Welt wird in der Regel den Russen ein Drang zum Imperialismus vorgeworfen. Aus deutscher Sicht ist das allein schon deshalb erstaunlich, da russische Soldaten das von ihnen eroberte deutsche Gebiet geräumt haben aber die USA bis heute Atomwaffen in einem Land lagern, dessen Bevölkerung nicht einmal die friedliche Nutzung von Atomanlagen wünscht. In ähnlicher Weise wird den Israelis der Stempel „westlich-zivilisiert“ aufgedrückt und allen ihren Gegnern eine Art Barbarei vorgeworfen, obwohl es die zumeist europäischen Zionisten waren, die Palästina kolonialisiert haben und kein Palästinenser jemals an eine Kolonisation Europas gedacht hat.



Es gibt zahlreiche Parallelen zwischen den Kriegen in der Ukraine und in Palästina, die jeder einzeln als Zufall der Geschichte betrachtet werden könnte, aber in ihrer Gesamtheit doch sehr viele Zufälle aufeinandertreffen.

In beiden Konflikten regiert auf der einen Seite ein Ministerpräsident, der sich selbst als „Jude“ betrachtet. Beide regieren mit dem Kriegsrecht und beide hätten keine Chance wiedergewählt zu werden, würde der Krieg aufhören. In beiden Fällen geht es um eine ethnische Säuberung, gegen die sich die zu „Säubernden“ gewehrt haben. In beiden Fällen beginnt die Geschichtsschreibung für den kollektiven Westen mit dem Moment des Widerstandes, wohingegen der Rest der Welt auch die Vorgeschichte einer Jahre (Donbass) oder Jahrzehnte (Palästina) andauernden Unterdrückung der jeweiligen Minderheit berücksichtigt. In beiden Fällen wehren sich Minderheiten (im Donbass und Gaza) gegen die vom Westen unterstützten Imperialisten. In beiden Fällen geht es darum, die Westliche Welt auszuweiten (Nato-Ausweitung und Groß-Israel). In beiden Fällen bekämpfen sich Brudervölker. In beiden Fällen soll jeweils eine Sprache in einem bestimmten Gebiet ausgelöscht werden. In beiden Fällen werden auch Christen unterdrückt – Orthodoxe in Dombass, alle Christen in Palästina – und dennoch steht die christlich-westliche Welt auf der Seite der Unterdrücker. In beiden Fällen wäre der Krieg schon längst zu Ende, wenn die Westliche Welt nicht massiv Waffen liefern würde. In beiden Fällen sind fast alle Nachbarregionen ebenfalls betroffen.

In beiden Fällen ist die westliche Propaganda übereinstimmend mit........

© Neue Rheinische Zeitung