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Sessionsrückblick: Neue Ungerechtigkeit und ein Bürokratiemonster

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28.06.2025

Nationalrat Simon Stadler berichtet aus der Sommersession. Einige Geschäfte wurden diskutiert, die den Kanton Uri direkt oder indirekt betreffen: neben dem Furka-Autoverlad auch das Verkehrsproblem am Gotthard.

Heute besteht bei der Besteuerung von Ehepaaren gegenüber nicht verheirateten Paaren eine Ungleichbehandlung. So zahlen verheiratete Paare mehr Steuern als unverheiratete. Im National- und Ständerat ist nun die Individualbesteuerung in der Schlussabstimmung angenommen worden. Was auf den ersten Blick gut klingt, schafft aber erhebliche neue Ungerechtigkeiten. Denn verheiratete Paare mit nur einem Einkommen oder mit sehr unterschiedlichen Einkommen werden mit der Individualbesteuerung im Vergleich zu Paaren mit zwei ähnlich hohen Einkommen steuerlich benachteiligt.

Zudem müssten mit der Einführung der Individualbesteuerung in der Schweiz über 1000 zusätzliche Steuerbeamte angestellt werden, die 1,7 Millionen zusätzliche Steuerunterlagen kontrollieren müssten. Trotzdem wurde diese Vorlage, wenn auch knapp, durchgedrückt.

Ja, auch ich will die Abschaffung der «Heiratsstrafe», aber leider haben hier die beiden Räte neue bürokratische Ungleichheiten geschaffen, die auch die Bevölkerung und den Kanton Uri massiv belasten werden. Die Lösung liegt für mich im alternativen Berechnungsmodell, welches weiterhin eine gemeinsame Veranlagung beibehält, aber die ungleiche Besteuerung abschafft. Der National- und der Ständerat werden sich bald mit diesem alternativen Berechnungsmodell auseinandersetzen. Da kann man auf mich zählen.

Im Nationalrat durfte ich ein Geschäft mit Bezug zum Kanton Uri vertreten. Der Autoverlad am Furka verbindet heute den Kanton Uri mit dem Kanton........

© Luzerner Zeitung