Trump | „Fall of Freedom“-Proteste in den USA: Die langersehnte Antwort der Kunstszene auf Trump?
In den USA, diesem Imperium der Freiheit, geht ein Gespenst um. Manche nennen es bereits Faschismus, andere Kulturkampf oder Zensur. Was alle meinen: die Angst. Und um die endlich überwinden zu können – das heißt, sich aus der ohnmächtigen Starre zu lösen, die viele amerikanische Schriftstellerinnen, Maler und Museumsleiterinnen nach Donald Trumps Wiederwahl überfallen hatte –, wurde Ende November im US-Kulturbetrieb zum „kreativen Widerstand“ aufgerufen. Von wem? Einer neu gegründeten Protestbewegung, die sich „Fall of Freedom“nennt. Kann sie die Angstherrschaft in der Kultur beenden?
„Die Aktionstage waren ein Erfolg für uns“, sagt Dread Scott danach am Telefon. Der Künstler ist Initiator des „Fall of Freedom“. Seinen persönlichen Karrieredurchbruch feierte er 1989, als seine Installation What Is the Proper Way to Display a U.S. Flag wegen des Verdachts auf Entweihung nationaler Symbole erst zum kunstkritischen, dann zum verfassungsrechtlichen Skandal wurde. In dieser Tradition sieht er auch den aktuellen Protest: „Kunst zählt!“, so seine Botschaft. „Ich wusste, alle warteten darauf, dass es auf diese verrückte Zeit endlich auch eine Antwort aus der Kultur geben würde.“
Wie die ausfiel? Landesweit 600 Events firmierten zwischen dem 21. und 23. November unter dem Kampagnen-Banner des „Fall of Freedom“; die meisten davon in den intellektuellen Gravitationszentren an der Ostküste, in Washington, D. C., und New York City. Dort traten unter anderem Musik-Größen wie Sheryl Crow und Mark Ronson auf, sangen und demonstrierten für eine angstfreie Kultur, während ein paar Häuserblocks weiter LED-Trucks des Kunstkollektivs NYC Resistance Salon durch die dicht befahrenen Straßen Manhattans kurvten, satirische Cartoons auf Mega-Screens abspielten und sich damit über den Aggro-Despoten Trump lustig machten. So erzählt es Dread Scott und wirkt dabei erleichtert.
Ernst klingt er wieder, wenn es um die politischen Hintergründe des Protests geht. Der Künstler spricht von „aufkommendem Faschismus und Zensur in den USA“. Große, beunruhigende Begriffe. Was die konkret für den Kulturbetrieb bedeuteten? Scott listet auf: Trumps Anti-Wokeness-Attacken auf geschichtsvermittelnde Institutionen, wie die Museen und Galerien des Smithsonian, oder auf........





















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