Wer länger Urlaub nimmt, lebt länger: Was Studien über die Ferienzeit aussagen
Wissenschaftler beschäftigen sich mit allem, auch mit der Lieblingszeit vieler Deutscher, dem Urlaub. Doch wie lange sollte man im Jahr Urlaub machen, um erholt zu sein? Wie wirkt er sich generell auf die Gesundheit und die Lebenserwartung aus, welche Rolle spielen besondere Aktivitäten dabei? Zu all diesem haben sich Forscher geäußert. So gibt es zum Beispiel verschiedene Auffassungen zur notwendigen Länge des Urlaubs.
Die Erfolgsformel lautet offenbar nicht: je länger, desto besser. Zumindest fanden dies vor einigen Jahren niederländische Forscher in einer Studie heraus, die im Journal of Happiness Studies erschien. Die Basis ihrer Studie war allerdings nicht sehr groß. Sie befragten 54 Mitarbeiter zu verschiedenen Zeitpunkten in und nach dem Urlaub, der im Schnitt 23 Tage dauerte.
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Es zeigte sich, dass Gesundheit und Wohlbefinden im Urlaub schnell anstiegen. Etwa am achten Tag erreiche der Erholungseffekt seinen Höhepunkt, schrieben die Forscher. Und ganz egal, ob man nun zwei, drei oder vier Wochen Urlaub mache: Bereits in der ersten Woche danach nähere sich das Befinden „den Ausgangswerten vor dem Urlaub an“. Kurz: Der positive Effekt verfliegt schnell. „Untersuchungen der Mittelwerte nach dem Urlaub legen jedoch nahe, dass wir möglicherweise positive Nacheffekte festgestellt hätten, wenn wir eine größere Stichprobe verwendet und damit mehr Aussagekraft gehabt hätten“, schrieben die Forscher selbstkritisch.
Studien mit mehr Teilnehmern ergaben durchaus einen Effekt der Urlaubslänge. In der „Helsinki Businessmen Study“ (HBS) zum Beispiel begleiten finnische Wissenschaftler seit den 1960er-Jahren Führungskräfte und Geschäftsleute. Sie zählt zu den Studien mit der längsten Nachbeobachtung weltweit, wie es heißt. Zu den Teilnehmern gehörten anfangs etwa 1220 männliche Manager, geboren zwischen 1919 und 1934, die mindestens einen Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufwiesen. Untersucht wurde unter anderem über 40 Jahre, wie sich Faktoren wie Arbeitszeiten, Schlafdauer und Urlaubszeiten auf ihre Gesundheit auswirkten.
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Es gab zwei Gruppen. In einer sogenannten Interventionsgruppe seien Teilnehmer fünf Jahre lang alle vier Monate mündlich und schriftlich zu einem gesunden Lebensstil – etwa einer besseren Ernährung und mehr Bewegung – aufgefordert worden, berichtete das Ärzteblatt. Bei Bedarf hätten sie Medikamente gegen Risikofaktoren erhalten. Bei Mitgliedern einer Kontrollgruppe dagegen habe es solche Interventionen nicht gegeben. Der Mediziner Timo Strandberg aus Helsinki, einer der verantwortlichen Forscher der HBS-Studie, stellte 2018 auf dem Europäischen Kardiologiekongresses in München Ergebnisse vor, die man so zusammenfassen kann: Wer länger Urlaub nimmt, lebt auch länger.
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In der Interventionsgruppe habe sich nämlich gezeigt, dass kürzere Urlaube mit einer höheren Sterblichkeit verknüpft waren, so........
© Berliner Zeitung
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