Trostfrauenstatue in Moabit: „Diese Statue ist wie der CSD oder Black Lives Matter“
Am Unionsplatz in Moabit sitzt eine junge Frau aus Bronze und schaut ernst in Richtung Ringbahn, bei Tag und Nacht, ihre Hände zu Fäusten geballt, auf ihrer Schulter ein Vogel. Die Statue sitzt auf einem Stuhl als warte sie auf etwas. Ihre nackten Füße sind von Blumensträußen bedeckt, einige sind verwelkt, andere ganz frisch.
Der zweite Stuhl ist Teil des Denkmals, er ist frei, lädt jeden ein, sich hinzusetzen. Ein Text neben dieser Statue erzählt von dem Martyrium von rund 200.000 „Trostfrauen“ in Südkorea während des Zweiten Weltkriegs, die unter japanischer Besatzung sexuell missbraucht wurden. Erst im Jahr 1991 brach eine dieser sogenannten Trostfrauen ihr Schweigen. Japan hatte zuvor das Thema weitestgehend verschwiegen und abgewiegelt. Und auch danach dauerte es bis zum Jahr 2015, bis Korea und Japan sich auf eine Zahlung für die Trostfrauen einigten, um das Thema zu beenden.
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Doch Nataly Jung-Hwa Han gehört zu denen, die diese Einigung nicht akzeptieren wollen. Han, Vorstandsmitglied des Korea-Verbands, steht am Dienstagvormittag vor der Statue. „Diese Einigung haben die beiden Regierungen unterschrieben, ohne die Betroffenen einzubeziehen“, sagt sie wütend. Der Korea-Verein hat deshalb mit koreanischen Spenden damit begonnen, in verschiedenen Städten in Europa Kopien der........
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